Im Sauerland unter Tage
HIZ Hemer Heinrichshöhle
Atta-Höhle in Attendorn
Warsteiner Bilsteinhöhlen
Besucherbergwerk Ramsbeck 
Besucherbergwerk Kilianstollen
Schieferstollen "Brandholz"
Schiefergrube Christine 
Museum Holthausen
Bruchhauser Steine
























































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In Bergwerken kann man die wechselvolle geologische Geschichte des Sauerlandes verfolgen:
Vor etwa 400 Millionen Jahren war das heutige Sauerland von einem ruhigen Meeresbecken eingenommen. In diesem Meer setzten sich nach dem Absterben kleine Tierchen und feine Tonminerale in dem Bodenschlamm ab. Sie bildeten im Laufe der Jahrmillionen weichen Graptolithenschiefer.
Rund 80 Millionen Jahre später kam es im Sauerland durch die variskische und sudetische Faltung zu einer Umwandlung. Die Faltungen verursachten Hebungen, Senkungen und Wölbungen der Gesteinsschichten. Durch den Faltungsdruck bildeten sich aus den weichen Schiefertonen spaltbare Tonschiefer, die heute als Dachschiefer eingesetzt werden. Gleichzeitig lagerten sich in einem jetzt rauheren Meer überwiegend Sande, in den Bereichen von Korallenriffen auch Kalke ab. Im Laufe der Zeit verfestigten sich die Ablagerungen zu Sandsteinen, Grauwacken, Quarziten und Kalksteinen. In Störzonen traten durch (meist unterirdischen) Vulkanismus Diabase, Erze und Porphyre hervor.
Im nördlichen Sauerland senkte sich der Meeresboden weiter ab. Das Randgebiet entwickelte sich zu einer Sumpflandschaft. Die Farne und Schachtelhalme der damaligen Zeit bildeten die Grundlage für die spätere Entstehung der Kohlenflöze.
Vor 120 Millionen Jahren folgten weitere Überflutungen. Vor etwa 50 Millionen Jahren begann für das Sauerland die Prägung der heutigen Gestalt. Durch die vier Eiszeiten bildete sich das Relief von Tälern und Bergen.
Kalkstein
Zwei Massenkalkstränge durchziehen das Sauerland. Im nördlichen Teil zieht in Ost-West-Richtung ein Streifen zwischen Brilon und Warstein, durch das Hönnetal, bis Altena und Letmathe und durch das Bergische Land weiter nach Wuppertal.
Im südlichen Teil durchzieht ein Streifen das Sauerland von Attendorn bis Köln am Rhein.
In Hemer ist das Höhlen- und karstkundliche Informations-Zentrum mit der Heinrichshöhle zu Hause. Berühmt ist die Höhle insbesondere wegen der reichhaltigen Knochenfunde frühzeitlicher Tiere. In der Höhle ist unter anderem ein eiszeitliches Höhlenbärenskelett ausgestellt.
Sehr empfehlenswert ist  auch ein Spaziergang durch das interessante und schöne Felsenmeer.
Die wohl bekannteste und größte Höhle im Sauerland ist die Atta-Höhle in Attendorn. Die Tropfsteinhöhle wurde am 19. Juli 1907 bei Steinbrucharbeiten rein zufällig entdeckt. Die Atta-Höhle ist das größte Tropfsteinlabyrinth in Deutschland.
Einen sonnigen Tag sollte man sich aussuchen für den Besuch der Warsteiner Bilsteinhöhlen. Hier erfährt man in einer etwa halbstündigen Führung alles Wissenswerte über Tropfsteinhöhlen. Ein anschließender Besuch des direkt daneben liegenden Wildparks (dafür die Sonne) mit zahlreichen heimischen Wildarten und ein Besuch der Gaststätte runden einen schönen Tag ab.
Erze
Wie wäre es mal wieder mit einem Ausflug zum Besucherbergwerk Ramsbeck Eine originale Grubenbahn bringt uns 1,5 km in den Berg ein. Dort wird auf einem Rundgang der Erzabbau in alten Stollen erklärt. Über Tage liefert das interessante Erzbergbaumuseum weitere Einblicke. Eine ideale Beschäftigung für einen halben Regentag.
Das erst 1984 wieder eröffnete Besucherbergwerk Kilianstollen erinnert an die tausend Jahre alte Tradition des Kupferbergbaues im Raum Marsberg und ist eine interessante Sehenswürdigkeit. Den Besucher erwarten für ca. 1 bis 2 1/2 Stunden  Bergbautechnik und Arbeitsweise der Bergleute früherer Zeit. In der großen Führung (einschließlich Fahrt mit der Grubenbahn) am Samstag um 14.00 wird neben der normalen Führung eine spezielle Führung für Familien mit Kindern angeboten.
Die Führung wird von einem Fachmann geleitet, ist sehr kompetent und erklärt neben dem Bergbau viel über die Geologie. Interessante Mineralien in blauen, grünen, gelben oder roten Farben regen zum erlaubten und erwünschten Fotografieren an. Sehr empfehlenswert.
Der Kilianstollen ist als Heilstollen gegen zahlreiche Krankheiten wie Asthma und Bronchitis anerkannt.
Schiefer
Ein weiterer Stollen ist der Schieferstollen "Brandholz" in Schmallenberg-Nordenau. Der Stollen wird als Wunderstollen gegen zahlreiche Krankheiten vermarktet. Wer es glaubt, kann hier Heilung seiner Leiden finden durch den mehrfachen Besuch des Stollens. Außerdem gibt es energiegeladenes hilfespendendes Stollenwasser vom Stollenbesitzer Theo Tommes, der sich, frei von primär kommerziellen Interessen, eher als Verwalter des wundersamen Gutes sieht -- wie in seinem Werbezetteln geschrieben steht.
In Willingen ist die Schiefergrube Christine  (eingeschränkte Öffnungszeiten).
Wer sich lieber über Tage über den Schieferbergbau im Sauerland informieren möchte kann dies im Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen machen.
Über Tage lohnt ein Besuch der 380 Millionen Jahre alten Bruchhauser Steine bei Olsberg. Die unter Naturschutz stehenden Felsformationen  mit seltener Vegetation laden zu einer Wanderung ein. Ein vor wenigen Jahren eröffnetes Informations-Center gibt auf Schautafeln einen Einblick in Entstehung und die ökologische Bedeutung der Steine. Für einen Sauerländer etwas unverständlich ist der Eintrittspreis von 2,- Euro und eine zusätzliche Parkgebühr für einen Waldbesuch. Aber Adel verpflichtet.