Walburgastraße
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Benannt nach St. Walburga, der Schutzpatronin der Stifts- und späteren Pfarrkirche zu Meschede.
Walburga war eine Schwester der fränkischen Heiligen Wunibald und Willibald und damit eine Tochter des sagenhaften angelsächsischen Königs Richard. Sie wurde um 710 geboren und soll im englischen Kloster Wimborne bei Bournemouth erzogen worden sein. Walburga "nahm den Schleier" und wurde Ordensfrau. Ihr Onkel, der hl. Bonifatius, rief zunächst Männer, darunter ihre Brüder, zur Missionsarbeit nach Deutschland. Später folgte ihnen auch Walburga. Wunibald machte seine Schwester zur Vorsteherin eines Frauenklosters. Zunächst lebte sie wohl in einem der mainfränkischen Klöster der hl. Lioba oder Thekla, in Tauberbischofsheim oder in Kitzingen. Willibald war zu dieser Zeit schon Bischof von Eichstätt, in der Nähe von Heidenheim. Nach Wunibalds Tod stand Walburga vom Jahre 761 dem Benediktinerkloster als Äbtissin vor, das nun nach angelsächsischem Vorbild zu einem Doppelkloster mit einem Männer- und einem Frauenkonvent wurde.
Damit war sie das seltene Beispiel einer Frau, die einem Männerkloster vorstand. Schon damals sah das Volk zu ihr wie zu einer Heiligen auf, denn sie sollte Wundertaten vollbracht haben. Walburga starb am 25.2.779. An einem 21. September zwischen 870 und 879 lässt der Eichstätter Bischof Otgar die Gebeine Walburgas von Heidenheim nach Eichstätt übertragen. Von nun an wird sie als Heilige verehrt. Bei ihrem Grab siedeln sich Kanonissen an. Klösterliches Leben beginnt an dieser Stätte. Seit dem späten 15. Jahrhundert wird sie dargestellt im schwarzen Benediktinerhabit mit Stab und Regelbuch, Ölfläschchen, drei Ähren in der Hand, weil sie ein Kind vom Hungertod gerettet haben soll. Der Äbtissinnenstab zeigt an, dass sie ein Kloster leitete. Das Buch ist das Evangelienbuch des Heiligen Bonifatius, mit dem sie zur christlichen Mission im germanischen Gebiet beauftragt wurde. Das Ölkrüglein weist auf das "Walburgisöl" hin. Unter ihrer Grabstätte sammelt sich seit Jahrhunderten eine Flüssigkeit - vermutlich Kondenswasser - der eine heilende Wirkung zugeschrieben wird und seit dem Mittelalter in alle Welt vermarktet wird.
Die Legende weiß zu berichten, daß Walburga durch die Kraft des Gebetes es erreichte, daß ein schon dem Tode geweihtes Mädchen, die Tochter eines Schloßherrn, wieder gesund wurde: auf dem Wege zur kranken Tochter des Burgherrn sei sie von Hunden angefallen worden und habe den ihr zu Hilfe eilenden Knechten zugerufen, sie stehe unter dem Schutz Christi, worauf die Hunde von ihr abließen.

Walburga ist Patronin der Diözese Eichstätt, der Wöchnerinnen, der Bauern und der Haustiere. Sie hilft bei Hundebiss und Tollwut, Husten und Augenleiden. Fürbitte leistet sie zugunsten des Wachstums der Feldfrüchte. Ihr Tag ist der 25. Februar.


Literatur

St. Walburga-Krankenhaus Meschede (Hrsg.) (1986): 50 Jahre St. Walburga-Krankenhaus Meschede
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