Schlotweg
Name seit


Stadtteil
Meschede-Süd

Verbindung
Remblinghauser Straße
Am Rautenschemm



Die Mescheder Stadtväter wählten den Namen Schlotweg aus Erinnerung an die alte Wollfabrik, die hier bis ins letzte Jahrhundert gestanden hat. Wahrzeichen der Fabrik war ein in Westfalen seltener viereckiger Schornstein, der Schlot.

Vor über 150 Jahren wurde in dem Ausläufer des Tals der kleinen Henne eine Textilfabrik gegründet. In einem großen Fabrikgebäude wurde an modernen Verarbeitungsmaschinen die Wolle von den heimischen großen Schafherden industriell verarbeitet.
Bereits 1860 wurde die erste Mescheder Dampfmaschine mit 10 PS in dem Betrieb für die mechanischen Web- und Spinnstühle aufgestellt.
Nach einigem Auf und Ab in der Firmengeschichte, in deren Verlauf auch die Besitzer gewechselt hatten ging die Fabrik 1929 an dn Kaufmann Otto Wilmers über. Der Name lautete Mescheder Wollspinnerei und Jackenfabrik Wigge und Wilmers, Inhaber Otto Wilmers, Meschede.
Um den großen Garnbedarf zu decken wurden große Läger für das Rohmaterial hinter der Fabrik errichtet.
Dank eines alten, festgeschriebenen Wasserrechts diente das Wasser der kleinen Henne als Energielieferant, denn durch den fabrikeigenen Obergraben mit Wehr wurde ein Niederdruck-Turbinengenerator für ein Gefälle von 4,4 m bei einer Wassermenge von 245 Litern pro Sekunde installiert.
Als Konsequenz von Rationalisierung und scharfer Konkurrenz musste die Wollfabrik im Jahre 1970 ihre Tore schließen.
Sämtliche auf dem Betriebsgelände stehenden Bauten, Woll-Läger, Fabrik-, Wohn-, und Bürogebäude wurden am 8. Februar 1980 abgerissen. Dabei wurde auch der 120 Jahre alte Schlot abgerissen.

Literatur

Fliege, Hubert (2000): Die alte Mescheder Wollspinnerei. In: Der Landrat des Hochsauerlandkreises (Hrsg.): Jahrbuch Hochsauerlandkreis 2000.

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