Lagerstraße
Name seit
nach 1916

Stadtteil
Meschede-Nord

Verbindung
Warsteiner Straße
Weingasse
Gebkestraße
Sophienweg
Waldstraße
Zum Graben
Grabenweg
Siedlungsstraße


Der Name erinnert an die großen Kriegsgefangenenlager, die nördlich der Lagerstraße im Galiläa Feld standen.
Das Gefangenenlager wurde in den ersten Wochen des Ersten Weltkrieges (1914-18) auf dem Galiläa Feld errichtet. Schnell wuchs eine kleine Barackenstadt auf, rings von hohen Stacheldrahtzäunen umgeben.
Bald rückten von der Westfront die ersten Gefangenen an. Sie wurde nunter starker Bewachung über die heutige Lagerstraße zum Gefangenenlager geführt. Im Laufe des Krieges waren Gefangene aus allen Kriegsgegner-Ländern vertreten: Franzosen, Belgier, Engländer, Schotten, Italiener, Russen, Tataren, Rumänen, Araber, Sibiriaken und Senegalesen. Insgesamt zählte das Lager 25000 Gefangene, in jeder Baracke waren 250 Mann untergebracht. Die meisten meldeten sich freiweillig zu einem Arbeitskommando bei Bauern oder auch in Fabriken. Sie waren damm im Lager nur registriert . Auc hdie im Lager verbleibenden Gefangenen mußten arbeiten, aber nur für ihre Kameraden. Es gab Schuhmacher, Schneider , Besenbinder , Friseure, Ärzte. Es entstand fast eine komplette Stadt mit Küche, Poststelle, Bücherei, Lazarett.

Kriegsgefangenenlager in Meschede im Ersten Weltkrieg

Nach Kriegsende wurden die Gefangenen wieder in ihre Heimat zurücktransportiert. In die leeren Baracken rückten nun die aus der Gefangenschaft zurückkehrenden deutschen Kriegsgefangenen ein. Sie wurden registriert, entlaust, bekamen Entlaßgeld und eine Freifahrkarte in die Heimat.
Aus dem Lager entwickelte sich nach 1918 langsam ein eigener Stadtteil.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich an das Gebiet weitere, z.T. mit Mitteln des Marshallplanes gebaute Wohnsiedlungen an. Diese Häuser wurden überwiegend von Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches bezogen.


Am 21.10.1944 schlugen Bomben auf zwei Häuser in der Lagerstraße

Literatur

Göbel, Bernhard (Hrsg.) (1959): 1000 Jahre Meschede: Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Drees, Meschede
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