Knochenmühle Isingheim

 
 
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In Isingheim, 4 km von Eslohe entfernt, steht die noch voll funktionsfähige Knochenmühle. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts steht hier am Esselbach eine Mühle. Ursprünglich als Sägemühle, dann als Rapsmühle genutzt, begann man kurze Zeit später Knochen zu stampfen.
Die Knochenmühle in Isingheim wird durch ein oberschlächtiges Mühlrad angetrieben. Das heutige eiserne Mühlrad wurde 1952 erneuert, nachdem 1945 das hölzerne durch eine Granate zerstört wurde. Das Holzrad trieb eine Kreuzschlagmühle an, in die jeder einzelne der abgekochten und entfetteten Knochen gesteckt werden mußte. Der Einbau eines hölzernen Schlagwerkes erleichterte und beschleunigte die Arbeit. 65 kg schwere eiserne Stempel zerstampfen die Knochen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden 1000 Zentner Knochen pro Jahr zu Mehl verarbeitet, um sie dann als Dünger auf die Felder aufzutragen. Die Knochen wurden bis Freienohl per Bahn antransportiert und von dort mit Pferd und Wagen abgeholt.
Bis zum Zweiten Weltkrieg verkaufte man das Knochenmehl direkt an die Bauern. Während des Krieges war die Mehlherstellung untersagt, die Knochen dienten zur Gewinnung von Fetten und Ölen für die Rüstungsindustrie. Nach dem Krieg lief die Produktion nicht mehr richtig an, man mahlte nur noch Knochenmehl für einige benachbarte Bauern und den Eigenbedarf. Der Kunstdünger hatte seinen Siegeszug angetreten.
Das Knarren und Ächzen der Isingheimer Knochenmühle hört man heute nur noch, wenn Gäste die Mühle besichtigen möchten.

Öffnungszeiten: Mittwochs 15.00 - 17.00 Uhr. Gruppen nach Anmeldung.
Kontakt: Franz Stratmann, Isingheim 3, Telefon 02973/504

Literatur

Handzettel der Knochenmühle Isingheim

 
Stephan Teutenberg